freenet Group berichtet sehr solide Zahlen für das erste Quartal 2020 und schlägt einmalige Aussetzung der Dividende vor Leave a comment

Die freenet AG [ISIN DE000A0Z2ZZ5] hat heute die Ergebnisse für das erste Quartal 2020 bekannt gegeben.

Konzern: Entwicklung erwartungsgemäß, COVID-19 ohne Auswirkung

Die Umsatzerlöse liegen im ersten Quartal 2020 mit 648,8 Millionen Euro über dem um MOTION TM bereinig-ten Umsatzniveau des Vorjahres (Q1/2019: 622,4 Millionen Euro). Verantwortlich für den Anstieg war die Um-satzentwicklung im Segment Mobilfunk. Das EBITDA der ersten drei Monate lag mit 104,2 Millionen Euro um 3,4 Prozent niedriger als im Vorjahresvergleichsquartal (Q1/2019: 107,9 Millionen Euro). Die negative Abwei-chung von 3,7 Millionen Euro ist im Wesentlichen auf nachlaufende Effekte der seit dem 15. Mai 2019 effektiven Regulierung von International Calls/ Roaming zurückzuführen (regulatorische Effekte: -5,0 Millionen Euro). Das EBITDA ohne Berücksichtigung regulatorischer Effekte und MOTION TM stieg hingegen leicht um 1,9 Millionen Euro auf 109,2 Millionen Euro (Q1/2019: 107,4 Millionen Euro) an. Der Free Cashflow erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10,1 Prozent auf 49,9 Millionen Euro (Q1/2019: 45,3 Millionen Euro). Der deutliche Anstieg um 4,6 Millionen Euro ist im Wesentlichen auf eine Verbesserung des Working Capitals durch Abbau des Vorratsvermögens zurückzuführen. Der Abonnentenkundenstamm2 wächst im Vergleich zum Vorjahres-quartal (31.03.2019: 8,168 Millionen Kunden) um 261.600 Kunden (+3,2 Prozent) auf nunmehr 8,430 Millionen Kunden. Gegenüber dem Jahresende 2019 (8,367 Millionen Kunden) entspricht der Nettozuwachs rund 63.100 Abonnenten. Erfreulich ist, dass sich neben den solide wachsenden waipu.tv Abo-Kunden auch die Postpaid-Kunden weiterhin positiv entwickeln.

Mobilfunk: Postpaid-Kundenzahl moderat gestiegen, EBITDA stabil

Der positive Trend aus den vergangenen beiden Quartalen bei den Postpaid-Kunden setzte sich fort, auch wenn das abgelaufene Quartal bereits unter dem Einfluss der Coronavirus-Pandemie zu Ende ging und sich u. a. in der Schließung einer Vielzahl eigener Shops wie auch der MediaMarkt-Saturn Märkte äußerte. Die Zahl der besonders werthaltigen Postpaid-Kunden lag zum Quartalsende bei 6,925 Millionen, was einem Zuwachs von 63.400 Kunden gegenüber dem Vergleichsquartal 2019 und 22.100 Kunden seit dem Jahreswechsel entspricht. Auch der Zuspruch zum App-basierten Tarif freenet FUNK blieb erhalten: Denn trotz Beschränkung der Pause-Funktion auf exakt 30 Tage jährlich und Einführung einer Aktivierungsgebühr von 10 Euro blieb der Bestand aktiver Nutzer gegenüber dem Jahresende mit 35.300 Nutzern konstant.

Leicht gesunken gegenüber dem Vorjahresquartal ist hingegen der Postpaid-ARPU (Q1/2020: 18,4 Euro; Q1/2019: 18,8 Euro). Die Entwicklung ist im Wesentlichen Ausdruck der nachlaufenden regulatorischen Effekte (International Calls/ Roaming: -5,0 Millionen Euro), die sich unmittelbar in den Serviceumsätzen bemerkbar machen und damit den leichten Rückgang in den Postpaid-Serviceumsätzen von 4,8 Millionen Euro auf 382,5 Millionen Euro erklären (Q1/2019: 387,2 Millionen Euro). Gegenüber dem Jahresende 2019 blieben sowohl der Postpaid-ARPU als auch die korrespondierenden Serviceumsätze vergleichsweise stabil. In Summe stiegen die im Segment Mobilfunk ausgewiesenen Umsatzerlöse aufgrund höherer Erlöse in den GRAVIS Stores um 25,5 Millionen Euro auf 582,6 Millionen Euro. Das EBITDA betrug zum Quartalsende 91,6 Millionen Euro (Q1/2019: 96,5 Millionen Euro). Ohne Berücksichtigung regulatorischer Effekte, der MOTION TM sowie Segmentallokationen zeigte sich, wie bereits auch in den vorherigen Quartalen, eine stabile und konsistente Entwicklung zum jeweiligen Vorjahresquartal (+1,0 Prozent gegenüber Q1/2019).

TV und Medien: waipu.tv weiterhin in Wachstumslaune

waipu.tv setzt auch in den ersten drei Monaten des neuen Jahres das solide Wachstum fort. Mit rund 452.500 Abo-Kunden erreicht die zahlende Kundschaft einen neuen Höchststand. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg die Anzahl der Abo-Kunden um rund 166.100 und gegenüber dem Jahresende 2019 um rund 44.200. Die Zahl der umsatzgenerierenden Nutzer von freenet TV ist im Jahresverlauf um rund 0,3 Prozent auf jetzt 1,017 Millionen freenet TV Abo-Kunden (RGU) leicht zurückgegangen und entwickelte sich damit weiterhin stabil. Abzuwarten bleibt, wie sich die zum 1. Mai verkündete Erhöhung des monatlichen Preises von 5,75 Euro auf 6,99 Euro auf die Nutzerzahlen auswirken wird.

Der Umsatz im Segment TV und Medien blieb in den ersten drei Monaten mit 60,7 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr stabil. Die enthaltenen Serviceumsätze stiegen, während Marketing- (Media Barter) und eventbasierte Umsätze aufgrund der beginnenden Auswirkungen der Coronavirus-Krise im März (temporär) zurückgingen. Auf Ebene des EBITDA wird diese Entwicklung im Wesentlichen durch eine bereits vor der Krisenzeit geplanten Reduzierung der Marketingaufwendungen überkompensiert und wächst damit um 8,3 Prozent auf 15,5 Millionen Euro (Q1/2019: 14,3 Millionen Euro). Aufgrund der nunmehr vorherrschenden Stabilität der Segmentverrechnungen gilt diese Entwicklung auch für das um diese Verrechnungen bereinigte EBITDA.

Dividende: Einmalige Aussetzung der Dividende zum Erhalt der finanziellen Stabilität und Flexibilität vorgeschlagen

Vorstand und Aufsichtsrat der freenet AG haben entschieden, der Hauptversammlung am 27. Mai 2020, abgesehen von der verpflichtenden Mindestdividende in Höhe von 0,04 Euro je Aktie, die einmalige Thesaurierung des Bilanzgewinns (Aussetzung der Dividende) vorzuschlagen. Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund der noch nicht absehbaren Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf den Finanzsektor und der damit möglicherweise herausfordernden Refinanzierung von zwei Schuldscheinen in Höhe von 700 Mio. Euro. Die finanzielle Stabilität und Flexibilität der Gruppe soll damit auch bei einer Verschärfung der Situation an den Finanzmärkten erhalten bleiben. Für die Zukunft steht das Unternehmen zu seiner aktuellen Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von mindestens 80 Prozent des Free Cashflow vorsieht.

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